Sonntag, 6. Juni 2010
Pokalsieger
Nied 1 hat es geschafft und nach hartem Kampf Nied 2 mit 2,5-1,5 niedergerungen. Das war schon am 21. Mai, also nicht mehr ganz aktuell. Doch weil ich viel für die Hochschule zu tun hatte und meine Freizeit größtenteils fernab des heimischen Rechners zugebracht habe, findet sich hier immer noch kein Bericht. Das soll hiermit nachgeholt werden.
Zunächst die Fakten: Am ersten Brett schlägt Hendrik Zimmermann Oliver Uwira und bringt die zweite Mannschaft überraschend in Führung. Zu diesem Zeitpunkt stand auch ich gegen Richard Günzler schlechter - dazu später mehr - und es mussten also wieder einmal die hinteren Bretter richten. Dort erzielte als letzte laufende Partie Gerd Graf einen Sieg gegen Thomas Zöller, während kurz vorher Sven Perlitz und Walter Graebner eine gerechtfertigte Punkteteilung unter Dach und Fach brachten.
Und ich hatte vor den beiden letzten Entscheidungen mit Schwarz folgendes fabriziert:
1. e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 Sf6 5. Sc3 a6 6. Lg5 e6 7. f4 Sbd7 8. Df3
Dc7 9. O-O-O b5 10. Ld3 Lb7 11. The1 Db6 Soweit ist die Eröffnung gewissermaßen eine Überraschung. Beide spielen Repertoire! Da wir uns beide gut kennen, war eigentlich zu erwarten, dass mindestens einer - eher beide - mit einer Überraschung aufwartet. Allerdings waren wir beide auch vorher zu intensiv mit unserem Studium beschäftigt, um noch eine Abweichung auszuspähen, so dass es zu dieser 'Kuriosität' kommen konnte. Hier begann Richard schon kurz nachzudenken, um dann nach 12. Lxf6 gxf6 in die Stellung zu versinken. Er sah die Motive und Varianten der Theorie (13. Sd5 Dxd4 14. Lxb5 Dc5 und so weiter, üblicherweise in der Zugfolge 12. Sd5 Dxd4 13. Lxf6 gxf6), konnte aber die entstehenden Stellungen nicht abschätzen und entschied sich für das ruhige 13. Sce2 h5 Nimmt der weißen Dame das Feld h5 und ermöglicht dem Läufer eine Entwicklung nach h6. 14. Dh3 Jetzt droht der typische Einschlag auf e6.
14...O-O-O Mag seltsam aussehen, doch irgendwo muss der König ja hin. 15. f5 e5 16. Sb3
Soweit war alles in Ordnung, die Stellung ist wohl ausgeglichen. Im Übermut begann ich nun aber meinen Damenflügel in Bewegung zu setzen und damit meinen eigenen Monarchen in Kalamitäten zu bringen.
16...a5?! 17. Sc3 a4 18. Sd2 a3 Hier galt es wohl schon, mit 18...Lc6 kleinere Brötchen zu backen. 19. Sxb5 Der Knackpunkt der Partie. Ich hatte den Zug in der Vorausberechnung unterschätzt und wir waren (sind?!) uns beide einig, dass Weiß hiernach etwas besser steht. Noch stärker wäre aber wohl das von beiden unterschätzte Schlagen mit dem Läufer gewesen, das die d-Linie öffnet und somit meinen Gegenstoß 19...d5 verhindert. 20. exd5 Fritz pocht an dieser Stelle auf 20.Sxa3 und den Mehrbauern nach 20...Lxa3 21. bxa3. Sich dazu am Brett durchzuringen ist aber eine ganz andere Sache. 20...axb2+ 21.
Kb1 Lxd5 22. Sc4 Dc5 23. De3 Kb8(!) Auf diesen Zug bin ich doch ein wenig stolz, denn in solchen Stellungen findet man nicht gerade oft den allerbesten Zug laut Computer. Das Blatt beginnt sich zu wenden, Schwarz hat vielleicht schon etwas mehr als Ausgleich. Der Sinn des Zuges? - Schwarz droht auf c4 zu nehmen, weil die Damen nun nicht mehr mit Schach getauscht würden. 24. Sa5 Dxe3 25. Txe3 Lb4 26. Lf1 Der entscheidende Fehler, mit dem Rückzug nach e3 bliebe Weiß im Spiel, allerdings Schwarz am Drücker. 26...Sb6 27. c4 Zeitnot und Mangel an Alternativen. 27...Le4+ 0-1
Hier nochmal zum Durchklicken:
Ich möchte hier auch noch darauf hinweisen, dass unser Schnellschachturnier am kommenden Sonntag stattfindet. Ausnahmsweise im Saalbau Griesheim, da der Saalbau Nied renoviert wird.
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