Dienstag, 30. März 2010

Solide ;-)

Mittlerweile habe ich noch Runde 3 mit Schwarz gegen Stefan Walter und in der vierten Runde heute mit Weiß gegen FM Horst Alber remisiert. Das ist ok soweit, als dankeschön bekomme ich morgen dann mit 2/4 Schwarz gegen GM Grabarczyk. Da würde ich gerne solide mein fünftes Remis spielen ;-)

Sonntag, 28. März 2010

Dumm wie Brot

Heute hab ich Remis gegen IM Klaus Klundt gespielt. Klingt toll, oder?

Ich war auch zufrieden mit der Partie und dem Ergebnis bis gerade eben. Die lieben maschinellen Analyseknechte blinken dunkelrot und zeigen mir schönste Gewinnvarianten am Ende. Kurioserweise hatten wir auch beide zumindest die Einleitungen dieser Abspiele am Brett gesehen, aber abgetan. Auch in der 'humanen' Analyse nach dem Spiel kam keiner von uns beiden auf die Idee, dass da noch was geht...

Morgen muss ich dann mit Schwarz gegen Stefan Walter ran, der mir schachlich unangenehmer ist als etwa mein heutiger Gegner. Da sollte ich aber zumindest nicht verlieren, wenn ich weiter von Preisgeld und verbesserten Wertungszahlen träumen will. Heute träume ich erstmal von ausgelassenen Chancen...

Samstag, 27. März 2010

Habt Nachsicht!

Schon so lange wollte ich die Partie des letzten Mannschaftskampfes hier präsentieren, doch es kam trotz mehrfacher Versprechen immer etwas dazwischen. Auch heute werde ich es nicht mehr schaffen, denn nach dem gestrigen MTS-4er-Pokal gegen Hofheim 3, den wir 3,5-0,5 gewannen, ging es heute gleich mit dem Hessischen Meisterturnier weiter... und das läuft noch bis einschließlich Ostersonntag. Ich hoffe an einem der ruhigeren Abende, wenn ich zeitig zu Hause ankomme, dann endlich diese Partie und vielleicht auch das ein oder andere Häppchen vom laufenden Turnier zeigen zu können. Ansonsten wird es hier und da kurze Wasserstandsmeldungen geben.

Achja, beide Partien gingen Remis aus (gestern Abend müde und schwach gegen Uwe Koellner, heute mittag stark gegen den jungen FM Krystof Bulski), morgen spiele ich dann gegen IM Klaus Klundt. Meine Ergebnisse und Partien kann man täglich verfolgen, falls ich zu keinem Bericht komme.

Dienstag, 23. März 2010

Chronik eines langen Wochenendes

Tja, eigentlich sollte das ja schon gestern erscheinen, inklusive der kommentierten Partie vom letzten Mannschaftskampf. Nachdem mein Browser kurz vor Ende des Eintrags aber der Meinung war, er müsse mal abstürzen, kommt beides erst heute und in Häppchen.

Das lange Wochenende begann für mich im Grunde am Mittwoch gegen 13 Uhr. Ich war mit den ersten beiden Teilprüfungen meines Seminars fertig und habe dem Richard mal einen Besuch abgestattet. Das ging dann auch bis in den späten Abend und am nächsten Morgen fiel der Weg zum letzten halben Seminartag schwer. Dennoch war ich nach Abschluß sehr gut gelaunt, hatte ich doch nicht nur eine 1,7 dort abgestaubt, sondern auch - weit wichtiger und unerwarteter - wurde endlich die Note von Signalverarbeitung veröffentlicht. Nein, es hat nicht für 4,0 gereicht...da steht unglaublicherweise eine 2,3. Fragt mich nicht, woher das kommt, ich habe keine Erklärung. ;-)
Dermaßen freudig erregt wurde gleich wieder ein Besuch bei Richard angepeilt.

Am Freitag sah ich dann kurz mal wieder meine eigene Bude. Allerdings nur lange genug, um meinen Tipp abzugeben, zu duschen und nach dem Essen direkt wieder den Weg in die weite Welt anzutreten, diesmal nach Nied. Dort besah ich, was unsere zweite Mannschaft im MTS-4er-Pokal so gegen Bad Soden veranstaltete. Und leider sah ich neben dem 3-1 Sieg auch Bad Sodener Spieler, denen der Begriff Sportsgeist wohl unbekannt sein muss.
Dass es bei Pokalspielen an den Spielabenden selten so still ist, wie etwa bei Mannschaftskämpfen, das sollte jedem bewusst sein. Nach dem Spiel aber die eigene Niederlage auf den Geräuschpegel zu schieben statt einfach während der Partie um Ruhe zu bitten, ist armselig.
Ein Endspiel mit Läufer und falschem Randbauer gegen den König in der Ecke auf Zeit zu spielen ebenso. Insbesondere, wenn man trotz 30 Minuten Restbedenkzeit selbst nicht mitschreibt und die (leider nicht formal korrekte) Remisreklamation des Gegners mit einem Fingerzeig auf die Uhr ablehnt.
Ich spiele für die Mannschaft ja auch nahezu alles auf Gewinn, wenn es nötig ist. Aber sowas sollte man doch Remis geben, auch wenn die Reklamation nicht ganz richtig war (Uhr gedrückt statt Uhr angehalten).

Am Samstag besuchte ich nach Übernachtung bei Oliver dann mit ihm den Griesheimer Ostermarkt und insbesondere den Stand des Griesheimer Schachclubs, wo eine Truppe Kinder ein Blitzturnier austrug. Gegen 15.30 beschlossen wir dann, eine Kneipe zu suchen, um Fußball verfolgen zu können. Wie sich das so gehört, fand sich eine unweit des Bahnhofs mit ausschließlich Adler-Fans in bester Stimmung, obschon gerade das 0-1 fiel als wir eintraten. Der Rest des Spiels war dann unbeschreiblich. Schon beim 1-1 wurde buchstäblich auf den Tischen getanzt, beim Siegtor lagen sich endgültig wildfremde Menschen in den Armen. Einfach nur geil!
Abgerundet wurde der Abend dann im Celtic Garden, um Lauras Geburtstag zu feiern.

Man liest schon heraus, dass ich auch diese Nacht nicht daheim verbrachte, sondern wieder bei Oli schlief. Nachdem die Zeitplanung beim Döner mich knapp die S-Bahn verpassen ließ, beschloss ich nochmals mit auf den Ostermarkt zu kommen. Dort kam dann überraschenderweise GM Thomas Luther vorbei, direkt von seinem Oberligaspiel gegen Steinbach. Die Chance wollte genutzt sein, also blitzte ich noch ordentliche 1,5/4 gegen ihn und verließ die Schachspieler erst nach dem gemeinschaftlichen Fußball. Diesmal weit weniger euphorisch, aber Herthas Sieg gegen Wolfsburg war auch nicht schlecht.

Ab heute geht dann wieder die Uni los, daher folgt die kommentierte Partie erst gegen Abend.

Freitag, 19. März 2010

Bayern verliert in Frankfurt

Hochtrabende Überschrift, die ich da gewählt habe. Wer glaubt wirklich daran? Nunja, es dürften nicht allzu viele sein.

Wie kommt man dann auf sowas? Ich zitiere aus einem Artikel in der Frankfurter Rundschau: ' "89 Minuten Ribéry in Schach gehalten und in der Schlussminute laufe ich über den ganzen Platz und schieße das 1:0." Jung beginnt laut zu lachen, dreht sich um und verschwindet.'
Das fand ich auch so herzerfrischend, dass ich beschlossen habe, es zu meinem Tipp zu machen.

Noch eine kurze Information für die Schachbegeisterten: Die Analyse meiner sonntäglichen Partie folgt morgen. Versprochen!

Dienstag, 16. März 2010

Nied - Gernsheim

Am Sonntag gelang uns ein angesichts des Spielverlaufs überraschend deutlicher 6-2 Sieg gegen Gernsheim. Nach meinem Turmeinsteller in Gewinnstellung gegen Emery Peterson am dritten Brett mussten wir zwischenzeitlich sogar um den Mannschaftssieg bangen, dann aber revanchierten sich unsere Gäste an anderen Brettern.

Da ich die chronologische Folge nicht mehr genau im Kopf habe, berichte ich heute mal von Brett 1 bis Brett 8.
Oli Uwira war im Matt-Modus gegen Maximilian Müller, ein sauber vorgetragener Angriff erlegte unter Damenopfer den König. Starke Leistung!
Peter Staller hatte den leichtesten Arbeitstag, er gewann kampflos.
Zu meiner Partie schrieb ich ja oben bereits kurz das wesentliche, eine Analyse folgt erst gegen Ende der Woche, da ich gerade ein Blockseminar hinter mich bringen muss.
Gerd Graf opferte eine Figur für zwei Bauern und Initiative gegen Frank Wenner, verpasste dann die beste Fortsetzung und gewann erst nach langer und verwickelter Partie. Nach unseren abendlichen Analysen stand er aber nie so schlecht wie ich vor Ort befürchtet hatte.
Christof Goll konnte gegen Michael Krinke eine Qualität gewinnen, das gegnerische Läuferpaar bot aber reichlich Kompensation, so dass die Partie stellungsgerecht remis gegeben wurde.
Sven Perlitz beendete sein Spiel gegen Blasko Djondras früh friedlich, wobei meines Erachtens nach ein Weiterspielen gefahrlos möglich war. Die Punkteteilung geht aber auch in Ordnung.
Werner Seeger stand nach misslungenem Eröffnungsexperiment lange Zeit gegen Jens Will unter Druck. Im Endspiel lehnte Jens dann aber ein sehr berechtigtes Remisangebot ab und stellte prompt einen Bauern ein, der von unserem Routinier souverän verwertet wurde.
Edeljoker Oliver Koeller hatte ebenfalls mit dem Partiebeginn zu kämpfen. Er spielte ein zweifelhaftes Gambit und sein talentierter Gegenüber Francesco Di Capua fand tatsächlich die Widerlegung. Im Laufe der Partie konnte Oli aber doch seine knapp 500 DWZ mehr ausspielen und holte doch noch den vollen Punkt.

Im Spitzenspiel schlug Heusenstamm Griesheim beinahe sensationell mit 6-2. Das bedeutet für uns, dass es am letzten Spieltag in Heusenstamm ein echtes Finale geben wird. Wir brauchen einen Mannschaftspunkt um den Aufstieg zu sichern, bei einer Niederlage würden die momentan zweitplatzierten Gegner an uns vorbeiziehen und selbst den Weg in die Hessenliga antreten. Das wird nicht einfach, aber wir haben es selbst in der Hand....

Samstag, 13. März 2010

Deutliche Siege

Eintracht Frankfurt schlägt Hannover 3-1. Und Nied morgen dann Gernsheim 6-2. Keine Widerrede! ;-)

Freitag, 12. März 2010

Brendel - Lather



Wie angekündigt möchte ich noch meine Partie vom vergangenen Freitag präsentieren, insbesondere die kritische Phase.

1. e4 c5 Warum eigentlich? - Es ist Freitag Abend, ich habe mich nur auf Bonnaire, Niebling und Kremer vorbereitet und schon viel zu lange keinen Najdorf-Sizilianer mehr genauer betrachtet... 2. Sf3 d6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 Sf6 5. Sc3 a6 6. Lg5 e6 7. f4 Sbd7 8. Df3 Dc7 9. O-O-O b5 10. g4 Da geht es schon los! Wie spielt man nochmal gegen diesen Aufbau? Ich hatte am Brett alles vergessen und entwickelte mich erstmal nach gewohntem Schema. 10...Lb7 11. Lxf6 Sxf6 12. a3 Le7 13. g5 Sd7 14. Tg1


Bis hierhin gab es immerhin Vorgänger, wenn auch nur relativ wenige. Mein nächster Zug wird aber sicher nicht als bedeutende Neuerung in die Geschichte eingehen. 14...Db6N Ein Abwartezug, da mir nicht klar war, welchen Plan Schwarz hier anwenden sollte. Immerhin droht für einen Moment e5 und die c-Linie wird geräumt, andererseits wird auch das Feld d7 geschwächt. 15.Le2 Hier hätte ich den Läufer eher auf h3 erwartet, was den Finger auf den wunden Punkt e6 legt. Mir fiel nun nichts besseres ein, als gegen den drohenden Vormarsch der weißen Bauern das kompromittierende 15...g6?! zu spielen. Weiß steht hier sicher schon besser. 16. Dh3 Jetzt wird e6 erwartungsgemäß attackiert. 16...e5 17. Lg4?! Hier hätte die Anziehende mit 17.fxe5 dxe5 18.Sf3 solide Vorteil behalten können. Nicht gut wäre hingegen 18.Sdxb5, was den Springer auf d7 angreift. Nach 18...Sc5 fehlt dem gierigen weißen Gaul die Möglichkeit zum Rückzug und nach dem Rettungsversuch 19.Dg3 0-0 20.Dxe5 axb5 21. Dxe7 b4 22. axb4 Dxb4 wird der schwarze Gegenangriff zu stark. 17...Td8? ließ nun die Chance aus, den bisherigen Aufbau zu rechtfertigen. 17...Sc5 18. fxe5 Es hängen ja e4 und f4, zudem 'droht' die Rochade. 18...Lxg5+ 19. Kb1 dxe5 und es ist nicht klar, ob Weiß genug Kompensation für den geopferten Bauern hat. 18. Lxd7+ Txd7 19. Sf5?


Der Analyseknecht bewertet dieses Opfer mit zwei Fragezeichen und ehrlich gesagt: Mir ging es während der Partie ähnlich. Mit 19. Sde2 steht Weiß dauerhaft ein Stück besser. Nach der erzwungenen Annahme 19...gxf5 20. exf5 muss man sich selbstverständlich noch genau verteidigen, aber immerhin ist der Nachziehende wieder im Spiel. Knochentrocken will der Rechner hier 20...exf4 21.f6 Lf8 spielen. Es mag ja sein, dass Turm und Läufer dann rechtzeitig ins Spiel zurückfinden, aber vermutlich ist das einfach eine Stellung, die über den Horizont der Maschine hinausgeht. Eine derart passive Abwehrhaltung hielt ich für fehlerhaft und spielte lieber aktiv 20...b4! 'Natürlich' bewertete der Computer das wiederum mit zwei Fragezeichen, weil ja nun nach 21. axb4 Dxb4 22.fxe5 Lxg5+! 23. Kb1 f6! nur noch ein kleiner Vorteil für Schwarz erkannt wird. Diese Variante hatte ich übrigens auch gesehen und geplant. Warum meine Gegnerin nun mit 21. Sa4? freiwillig die letzte Leichtfigur fernab des Geschehens platzierte, würde ich sie gerne nochmal fragen. Direkt nach der Partie waren wir beide zu platt für eine Analyse. Die Idee des Zuges kann für mich nur im Tempogewinn auf die Dame liegen und die wird ja auf ein besseres Feld getrieben: 21...Dc6 Entzieht sich dem Angriff und blickt gleichermaßen nach a4 und nach c2. Ab hier ist die Partie wohl schon gewonnen und auch wenn mein Gefühl während der Partie schon ok war, so sind noch einige Klippen zu umschiffen. 22. g6 Was sonst?! Fritz gibt 22. Db3 knapp den Vorzug, aber die Variante führt zu einem Endspiel mit Mehrfigur für Schwarz. Das kann es ja nicht sein. 22...fxg6 23. fxg6 Tc7 24. Td2 bxa3! Der Gaul am Brettrand war keineswegs vergessen, aber wenn man ihn in Zug 22 bis 24 nimmt, dann folgt immer g7 und der weiße Angriff gewinnt an Kraft.


Nun steht Weiß am Scheideweg. Der Angriff kann mit g7, Dh5 oder gxh7 fortgeführt werden. Nach 25. g7 Tg8 26. Dh5+ Kd8 27. Dxh7 Dc4 geht es aber nicht voran und 25.Dh5!? führt 25...Kd8! mit Zugumstellung zur obigen Variante. Also bleibt nur 25. gxh7 a2! Wiederum war 25...Dxa4 nicht möglich, diesmal wegen 26. Tg8+. Der vorgerückte Bauer droht aber Matt und zwingt Weiß, den Stolz der eigenen Stellung, den Bauern h7, aufzugeben und auch noch die Dame vom gegnerischen König fort zu bewegen. 26. Tg8+ Lf8 Geht der König nach f7, wird er mattgesetzt. 27. De6+ Te7 28. Dxa2 Thxh7

Jetzt steht der schwarze Monarch sicher inmitten seiner zahlreichen verbliebenen Figuren und der Materialvorteil gibt den Ausschlag. Den Rest gebe ich unkommentiert an.
29. f5 Thf7 30. Tdg2 Txf5 31. Tg1 Dd5 32. Da3 Tef7 33. Dh3 Dc4 34. b3 Tf1+ 35. Kb2 Dd4+ 36. Dc3 Dxc3+ 37. Sxc3 Txg1 38. Txg1 Tf2 39. h4 Th2 40. Tg4 Le7 0-1

Und hier gibt es diese spannende Partie nochmal zum Durchklicken:

Dienstag, 9. März 2010

Auf dem absteigenden Ast

Etwas spät kommt diesmal mein Bericht vom ereignisreichen Wochenende. Der Grund dafür ist, dass es nach furiosem Beginn sehr frustrierend endete...

Zunächst kamen wir am Freitagabend im Viererpokal gegen Lokalrivale Frankfurt-West zu einem deutlichen 4-0. Peter Staller überspielte an Brett 3 Ferdinand Niebling, Gerd Graf an Brett 4 Jörg Rutkowski nach einem groben Schnitzer. Oliver knetete fast die gesamte Partie einen Vorteil, den er dann im Endspiel verwertete. Nur ich hatte ernste Probleme in meinem Sizilianer gegen Bergit Brendel am Spitzenbrett. Mal wieder früh aus jeder Theorie geworfen fand ich keinen guten Plan und stand zwischenzeitlich schlecht. Bisher habe ich diese hochinteressante Partie noch nicht ausreichend gut analysiert, um sie zu kommentieren. Das werde ich aber im Lauf der nächsten Tage noch nachholen und sie hier präsentieren.

Am Samstag hatten sich dann offenbar alle Fußballgötter gegen die Eintracht verschworen. Zuhause 1-4 gegen Schalke. Soweit ich das beurteilen kann, war es dämlich angesichts der beiden frühen Gegentore nach Standards und zu hoch angesichts des insgesamt passablen Auftritts der Frankfurter, insbesondere in Hälfte 2 vor dem dritten Schalker Treffer.

Ähnlich gruselig lief es dann am Sonntag bei der Hessischen Blitzmannschaftsmeisterschaft. Die Tabelle weist uns zwar exakt auf dem von mir vorhergesagten Platz 8 aus, aber der wurde nur 'erreicht', weil Oliver und ich im Gleichschritt unseren jeweils schlechtesten Auftritt bei diesem Turnier erlebten. Da halfen auch die guten Leistungen von Hendrik Zimmermann (8/18) am ersten Brett und Gerd Graf (12/17) an 4 nichts. Sven erzielte als Ersatzmann solide 4,5/10. Und jetzt die unterirdischen 8/18 von Oli an 2 und 8,5/16 an 3 von mir. Da sei zum Vergleich mal erwähnt, dass ich schon vor etwa 10 Jahren an Brett 1 mehr ergattert hatte...

Hier gibt es das Mannschaftsfoto bei den Hessischen Schachchroniken.

Freitag, 5. März 2010

Viel los am Wochenende

Diesmal habe ich gleich drei Ereignisse im Vorfeld zu tippen. Der Einfachkeit halber in chronologischer Reihenfolge:

Heute Abend steigt im MTS-4er-Pokal das Derby Nied gegen Frankfurt-West, gleichzeitig ein 'vorgezogenes Finale'. Auch wenn solche K.O.-Wettbewerbe angeblich eigene Gesetze haben und ich nicht einmal unsere genaue Besetzung kenne, sehe ich da ein 3-1. Für uns, versteht sich ;-)

Morgen nachmittag muss dann die SGE gegen Schalke möglichst wieder Zählbares zustande bringen. Wie so oft hoffe ich auf mehr, glaube aber an eine 0-1 Niederlage. Immerhin gewinnt Schalke selten hoch...

Am Sonntag findet dann in Langen der letzte Teil der 'Tipp-Trilogie' statt, die Hessischen Blitz-Mannschaftsmeisterschaften. Wundersamerweise gab es in unserem Bezirk offenbar keine oder nur eine sehr versteckte Qualifikation, genaueres weiß ich bisher nicht. Gerd hat aber einen erfolgreichen Freiplatzantrag gestellt, so dass wir wieder teilnehmen dürfen und werden. Dieses Vertrauen werden wir selbstverfreilich rechtfertigen und mindestens unter die Top 10 gelangen, ich tippe mal auf Rang 8.

Montag, 1. März 2010

Das erste Mal Chess 960


Am vergangenen Samstag stand die Offene Frankfurter Chess960-Meisterschaft auf meinem Plan. Für mich war es auch das Debüt in dieser relativ jungen Variante des königlichen Spiels. Zwar hatte ich vorher schon hier und da freie Partien mit durchgewürfelter Grundstellung gespielt, aber unter Turnierbedingungen ist es doch ein bisschen anders.

Schon kurz nach dem Eintreffen in Preungesheim war klar, dass meine Prognose ein wenig zu optimistisch war. Boidman, Margolin, Klundt, Solonar, Isserman und Voropaev schoben Oliver und mich auf die Setzlistenplätze 7 und 8. Immerhin konnten wir den ersten Frühlingstag mit einem Weizenbier begrüßen.

Runde 1: Weiß gegen Thorsten Ostermeier (IPS 1774).
Eine Stellung, die nach allgemeiner Einschätzung Weiß gewissen Vorteil einräumt, behandelte ich sehr aggressiv, in dem ich schon vor dem fünften Zug einen Bauern opferte. Diesen erhielt ich aber später zurück und nach einigen Zeitverlusten meines Gegners erreichten wir die folgende Stellung:

Selbstverständlich habe ich hier 1.Sxf6+ gxf6 2.Dxf6 gespielt, wonach Schwarz sich mit 2...Te5 in sein Schicksal ergab und ich den errungenen Materialvorteil nach Hause fuhr. Kleine Knobelei: Was hätte Weiß nach 2...Se5 gespielt?

Runde 2: Schwarz gegen Thomas Renner (IPS 1974).
Diese Partie verlief sehr lange ausgeglichen, bis mir bei knapper Zeit gütigerweise eine Abwicklung in ein gewonnenes Bauernendspiel angeboten wurde. Da sagte ich auch nicht nein und konnte so den zweiten Punkt erzielen.

Runde 3: Weiß gegen Dr. Mustafa Wail (IPS 2075).
In dieser Partie schien sich zunächst die größere Chess960-Erfahrung zu zeigen, als ich doch sehr schlecht aus der Eröffnung kam und erst gegen Zug 20 mit Weiß (!) ausgleichen konnte. Bald hatte ich aber dann meine Figuren auf gute Felder manövriert und konnte losschlagen.


Schwarz hatte eben den Springer nach e6 gebracht, wo er aber nicht lange stand 1.Txe6 Lxe6 2.Sxg7 Txg7 3.Dxe6 Dg6!? Der Nachziehende verteidigt sich findig, so wäre nach Damentausch auf g6 der Bauer f5 gedeckt. Aber 4. g3 Dxe6 5. Txe6 Kg8 6.Lxf5! Tf7 7.Lg4


unterstreicht die Dominanz der weißen Figuren. Das Endspiel war nach Rückgewinn der Qualität leicht gewonnen.

Runde 4: Schwarz gegen IM Stefan Solonar (IPS 2310).
In dieser Partie musste ich durchweg Druck aushalten, doch meine Stellung hielt. Am Ende sah die Stellung riesig für den Weißen aus, aber er konnte keinen Hebel ansetzen ohne in meine Konter zu laufen und eigene Schwächen zu entblößen. Daher Remis durch Zugwiederholung.

Runde 5: Weiß gegen IM Boris Margolin (IPS 2415).
Ein halber Punkt hätte für Platz 3 gereicht, auch wenn ich das freilich noch nicht wusste. Auch hier geriet ich in der Eröffnung gewaltig unter Druck, da ich meine Figuren disharmonisch aufgebaut hatte. Mit sehr druckvollem Spiel inklusive doppeltem Bauernopfer wurde ich dann fachgerecht zerlegt. In der Partie war Boris einfach zu gut für mich, schade.

Am Ende wurde ich dann siebter, Oliver nach schlechtem Start neunter, beide mit 3 Siegen, einem Remis und einer Niederlage. Ich habe dadurch auch eine erste IPS erhalten: 2223 lautet meine Einstiegszahl. Hier findet man die komplette Tabelle.
Ein paar Fotos gibt es diesmal auch. Vielen Dank an Mike Rosa von den Chesstigers, der sie mir freundlicherweise zur Verfügung stellt.

Vor meiner ersten Partie gegen Ostermeier.

Kurz vor dem entscheidenden Opfer in Runde 1.

Tobias Makilla - Oliver Uwira

Die letzte Runde gegen Boris Margolin